Allzu oft hört oder liest man in den Nachrichten von Kuhangriffen. “Killerkuh greift Wanderer an.” “Kuhangriff auf der Alm.” “Wieder Vorfall mit Hund auf der Alm.” Gefühlt vergeht keine Woche, in der man nicht von unglücklichen Zusammentreffen von Naturliebhabern und Almtieren liest.
Doch auch das Gegenstück stimmt nachdenklich: “Neue Kuhchallenge macht Almbauern wütend.” Was für eine Kuhchallenge, fragt sich manch einer? Es geht dabei darum, Kuhe zu erschrecken und dann das “ach so lustige Video” auf soziale Netzwerke hochzuladen. Zum totlachen komisch, wenn Kühe panisch weglaufen oder zurückweichen … Selten so gelacht. Aktuell kursieren auch Fotos und Videos im Internet, wo Touristen / Wanderer auf der Alm zu Kühen hingehen, sich zu ihnen oder auf sie drauf setzen und mit ihnen für Fotos posieren. Oder gar ihre Kinder auf eine Kuh oder ein Kalb setzen. Alles schon passiert, zum Teil selbst gesehen. Man darf sich also nicht wundern, wenn sich “grantige” oder missmutige Kühe irgendwann mal wehren und auf der Alm einfach ihre Ruhe haben wollen!
Deshalb widme ich dem heutigen Beitrag diesem Thema, um das Bewusstsein wieder zu schärfen, denn es sind Tiere! Sie können noch so lieb sein, Kühe sind dennoch unberechenbar! Der liebste und sanftmütigste Familienhund hat schon Kinder angefallen und gebissen, ebenso die ruhigste und bravste Kuh der Herde jemanden totgetrampelt.
Was also tun?
Am besten, man umgeht eine Kuhherde auf der Alm – nicht mitten durch gehen, nicht zu den Kühen hin um sie zu streicheln, einfach daran mit großen Abstand vorbeigehen. Ist es nicht schöner, die Tiere einfach aus der Ferne in Ruhe zu beobachten?
Sollte ein Hund dabei sein, gilt es, noch größeren Abstand zu wahren. Es kann ein Mal gut gegangen sein, ein zweites Mal auch, doch beim dritten Mal fühlt sich eine Kuh vielleicht bedroht oder hat Angst um ihr Kalb. Hunde werden von Kühen außerdem als gefährlicher Feind gesehen – der Wolf ist das beste Beispiel dafür. Deshalb: Hund an die kurze Leine nehmen und einen großen Bogen um Kühe machen.
Und vielleicht sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass Almen oft Privatgrund sind. Man muss nicht überall mit dem Hund rauf und auch nicht mit dem (E-)Bike. Und wenn etwas passiert, dann nicht gleich den Almbauern zur Verantwortung ziehen, denn der tut eigentlich nur das, was er seit jeher schon tut – seine Kühe auf seine Alm bringen, um ihnen einen schönen ruhigen Sommer zu gönnen. In diesem Sinne: auf eine unfallfreie Zeit mit dem nötigen Abstand!