Nun ist die Weidezeit fast zuende – es wächst kaum mehr etwas und die Kühe halten sich lieber im Auslauf aus und fressen Silo, anstatt raus auf die Weide zu gehen. Außerdem ist es teilweise schon recht nass und der Boden wird mehr zerstört als gepflegt. Deshalb sind die Kühe ohne Kälber und die ein- bis zweijährigen Youngsters im Stall, und die Mutterkühe mit ihren Kälbern im Auslauf.
Nun beginnen wir damit, den Kühen in Gruppen immer wieder Auslauf zu geben. Mit der Anbindehaltung ist es so eine ganz gute Lösung und wir können auch den rangniedrigen Tieren gerecht werden. Man merkt, dass die teilweise im Auslauf bei den dominanten Kühen großen Stress haben. Nicht selten gibt es da eine Rangelei, was natürlich auch die Verletzungsgefahr erhöht.
In diesem Winter werden wir uns das gut ansehen, welche Lösung sowohl den Tieren als auch dem Risiko am gerechtesten werden kann. Es ist total schwierig – gönnt man den Tieren so viel Auslauf wie möglich und erhöht dabei die Verletzungsgefahr und den Stres, oder begrenzt man das ein wenig und lässt sie im Stall angebunden zur Ruhe kommen? Auch spielt das Thema Dreck eine große Rolle. In kurzer Zeit schaffen es Kühe, alles vollzuschxxxx und im Mist zu stehen – am Stand im Stall konzentriert sich der Mist auf das Ende der Kuh und sie selbst steht relativ sauber. Wir werden im Winter einen guten Mittelweg probieren und die Kälber separat in einer Gruppe halten. So kommen wir auch bei viel Schnee durch diese Jahreszeit. Dann schauen wir, was das nächste Jahr bringt. Geplant ist ja ein Stallumbau als Lauf- und Offenstall, auch wenn uns bisher jeder, der aus dem landwirtschaftlichen Bereich kommt und Erfahrung hat, davon abrät. Viel zu umständlich und gefährlich sei dies. Jeder würde bei dem System bleiben, wie wir es jetzt hätten. Das ist echt schwierig!
Sorry für die unscharfen Bilder – manche würden das Handy am liebsten fressen …