Liebe Paten, liebe Patinnen, liebe Unterstützer:innen!
Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel ist es an der Zeit, mich mal bei euch allen zu melden, euch von den letzten Monaten zu berichten und uns für all eure Unterstützung zu bedanken!
Manche von euch folgen uns schon von Anfang an, seit ein paar Monaten oder erst seit kurzem, mit vielen sind wir über Instagram oder WhatsApp im Austausch und manche verfolgen die News auf der Webseite. Nun gibts eine geballte Ladung “Lebenslänglich” direkt vor deine Nase 🙂
Zuerst einmal: Frohe Weihnachten an euch alle!
Ich hoffe, ihr habt die Feiertage schön verbracht und genossen, so wie ihr es euch gewünscht habt! Wir haben es im kleinen Kreis als Familie sehr ruhig angehen lassen und veganes Raclette gegessen. Es war unser erstes veganes Weihnachten und wir haben es geliebt!
Womit wir schon beim Thema wären:
Vor einem Jahr noch waren wir “Fleischliebhaber” – auf dem Steinplattengrill brutzelte Kalbs- Puten- und Schweinefleisch, darunter in den Racletteförmchen Käse. Dieses Jahr war alles vegan. Was für ein Wandel!
Die Zeit von Weihnachten bis Silvester hatten wir letztes Jahr dann dazu genutzt, Filme wie Gamechanger, “What the health”, “Das System Milch” oder “Gabel statt Skalpell” anzuschauen. Ich folgte auf Instagram immer mehr Veganern und wurde so mit vielen Fakten konfrontiert, die mir / uns vorher nicht bewusst waren. Im Oberstübchen begann es ordentlich zu rattern!
Dann tauchte Veganuary auf meinem Radar auf mit der Aufforderung, es doch mal einen Monat lang vegan zu versuchen. Vegan war für mich zu der Zeit noch sehr weit weg, aber zumindest mal bewusst auf Fleisch zu verzichten, das konnte ich mir vorstellen. Also tat ich es. Ich kochte und aß selbst nur die Beilagen, während der Rest der Family “normal” aß. Mein Mann fragte mich, ob ich das jetzt echt machen wollte. Er konnte es nicht glauben. Und dann plötzlich, nach ca. 2 Tagen, sagte er, er wolle es auch versuchen. Wohlgemerkt: Wir hatten immer mindestens 2x täglich Fleisch, Wurst oder ähnliches!
Bei mir waren es ökologische Gründe, bei Josef gesundheitliche. Das war am 15. Jänner 2020. Von da an aßen wir kein Fleisch mehr und tauschten von da an immer mehr tierische Lebensmittel mit pflanzlichen aus. Es fiel leichter als gedacht! Zumindest so rückwirkend betrachtet … 😉 (Heute können wir stolz sagen, komplett vegan zu sein und eine tolle abwechslungsreiche Küche kennengelernt zu haben. Viele Dinge, die wir heute gerne essen, hätten wir vor einem Jahr nie angerührt! Wir haben uns ernährungstechnisch um 180 Grad gedreht!)
Im März bezeichneten wir uns noch als Vegetarier und “so gut es geht”-Veganer. Und das war dann zu Beginn der Coronapandemie auch die Zeit, wo wir uns um den landwirtschaftlichen Betrieb Gedanken machten. Diese Geschichte kennen wahrscheinlich die meisten und sie gipfelte darin, dass wir Ende April beschlossen, von Mutterkuhhaltung auf Lebenshof umzustellen.
Und nun? Wir haben mehr als ein halbes Jahr als Lebenshof hinter uns! Wir haben viele tolle Unterstützer:innen und Pat:innen gefunden, wir konnten bereits einiges realisieren für die Kühe und haben noch viel vor. Aber das schönste: in diesem Jahr wurde kein Kalb und keine Kuh in den Tod geschickt! Alle Kühe und Kälber, die geschlachtet oder zur Mast geschickt worden wären, haben Lebensplätze entweder in Deutschland auf einem Lebenshof oder auf einem Gnadenhof in Oberösterreich gefunden oder konnten bei uns bleiben. So wurde von ursprünglich 20 Kühen auf 24 Rinder aufgestockt – bei den zahlreichen Damen sind nun auch die beiden Ochsen Cowboy und Willy dabei.
In diesem Jahr konnten wir die Kosten, die uns “entgangen” sind (Verkaufserlös der Kälber/Kühe) mit den Patenschaften abdecken und zudem über Spenden bereits ein kleines Polster für nächstes Jahr für den Stallumbau anlegen. Da gehen wir von etwa 40.000 € aus, wovon den Großteil wir selbst finanzieren werden bzw mein Mann durch Eigenleistung viel einsparen kann. Außerdem braucht der Stall noch bei einem Teil ein neues Dach. Arbeitsmäßig haben wir da also noch einiges vor.
In den letzten Monaten konnten wir jedoch auch bereits einiges anschaffen, was sonst wohl eher nicht passiert wäre im “normalen” landwirtschaftlichen Leben. Im Sommer hatten die Kühe statt der Glocken GPS-Halsbänder, wovon wir 3 gekauft haben. Es war dadurch so schön ruhig bei der Herde! Und wir wussten dennoch, wo sie sich herumtrieben. Ein Band kostet etwa 120 €.
Die allerbeste Investition war jedoch die Kuhbürste, die ihr bestimmt schon mal wo auf der Webseite, WhatsApp oder Insta/Facebook gesehen habt. Die Kühe lieben sie! Die älteren sind zwar teilweise noch immer skeptisch, doch gerade die jungen stürzen sich regelmäßig darauf! Das war mit Abstand die beste Entscheidung! Wenn ich es richtig im Kopf habe, hat diese etwa 1500 € gekostet und ist jeden Cent wert, wenn man den Kühen dabei zusieht!
Eine größere Anschaffung war ein “Hoftrac”, ein kleiner wendiger Traktor, mit dem man ausmisten und Silo-/Heuballen transportieren kann. Spätestens beim Stallumbau bzw dann im Laufstall hätten wir den sowieso gebraucht und nun haben wir ihn schon im Herbst gekauft, da wir jetzt schon den Auslauf damit ausmisten können. Das erspart sehr viel Aufwand! Vorher wurde der Auslauf alle paar Wochen (oder nach einem schneereichen Winter im Frühling) komplett mit Bagger ausgemistet, nun kann alle 2-3 Tage in nur 10 Minuten alles wieder saubergemacht werden. Anschaffungskosten: 38.000 €.
Ihr seht also, es tat sich in den letzten Monaten einiges, was eigentlich vor einem Jahr noch undenkbar war bzw was wir überhaupt nicht geplant hatten! Wir bereuen NICHTS und freuen uns sehr, dass wir nun diesen Weg gehen. Natürlich hat er auch negative, unberechtigte Kritik und üble Rede eingebracht, doch wir konzentrieren uns auf die vielen positiven Nachrichten, Erlebnisse und Begegnungen! Es ist schön, dass DU ein Teil davon bist!
Zu guter Letzt bleibt uns nur noch, dir zu danken. Für dein Vertrauen, für deine Unterstützung und für deinen Willen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen – für die Tiere, für die Umwelt und für die Gesundheit.
VON HERZEN DANKE DAFÜR!
Hab eine schöne Zeit, rutsch gut rüber in das neue Jahr, und wir freuen uns, wenn du uns auch 2021 begleitest,
Juliane und Josef
PS: Falls du Fragen, Wünsche, Anregungen oder Beschwerden hast, melde dich bitte 🙂 Wir sind immer noch in der Entwicklungsphase und lernen ständig weiter und optimieren permanent unsere Abläufe.