Bereits 2019 probierten wir das relativ “neue” System der GPS- Halsbänder für Rinder und fingen mit zwei Systemen an. Wir wussten nicht, ob wir auf der Alm ausreichend Empfang hatten und ob sich der Akku bis zum Ende des Almsommers bewähren wird, doch im Herbst stellten wir fest: Es funktioniert hervorragend!
Doch wie funktioniert das nun genau?
Das Gerät, das wir haben, kostet etwa 140 €, dabei enthalten ist das Gerät mit Hülle und Sim-Karte. Die Servicepauschale für das erste Jahr ist inkludiert. Dieses wird dann am Handy mit der App verbunden und ein Benutzerkonto angelegt. Für eine ideale Akkulaufzeit für drei Monate stellt man dann ein, wie oft das Signal gesendet werden soll – je seltener, desto länger hält der Akku. Mit einem stündlichen Signal kommen wir gut über den Sommer.
Wenn sich nun jede Stunde das Gerät einschaltet, dann wird das nächstverfügbare Netz gesucht, die Position gesendet, dann schaltet es sich wieder aus. In Österreich ist auch in den Bergen das Handynetz sehr gut ausgebaut, den Skigebieten und dem Tourismus sei dank. Selbst auf unserer Alm erreichen wir mittlerweile 4G, dank der Nähe zu Obertauern und Zauchzensee.
Geht man in die App, sieht man über Google Maps eine Karte und die entsprechenden Signale. Da auch die beiden anderen Landwirte, die Rinder auf unserer Alm haben, seit diesem Jahr GPS verwenden, sehen wir insgesamt sechs Signale. Das ist recht praktisch, da wir sehen können, ob die Herden gemeinsam oder getrennt unterwegs sind. Wir selbst haben mittlerweile drei GPS-Geräte für Rinder und ein kleines für Cookie, das für Schafe verwendet wird. Es ist etwas kleiner und leichter und funktioniert ebenso gut wie die großen.
An das Halsband gewöhnen sich die Rinder recht schnell. Es wiegt kaum etwas und sie haben den riesengroßen Vorteil, dass sie kein ständiges Glockenläuten um sich haben. Wir können unsere Besuche auf der Alm nach dem richten, ob die Rinder gerade in der Nähe sind. Auch lassen sich ihre Bewegungen sehr gut verfolgen, z. B. bei Unwetter. Man sieht auch, wo ihre Lieblingsschlafplätze sind oder wo sie sich bei Hitze am liebsten aufhalten.
Wir selbst sehen nur Vorteile darin. Der einzige Grund, der bisher für Kuhglocken sprach, war das Argument der Ortung. Das fällt nun weg und es gibt mein Suchen mehr. Auch kann man sofort reagieren, sollten die Rinder das eigene Almgebiet verlassen.
Als wir zum ersten Mal GPS nutzten, war es noch recht unbekannt hier. Viele hatten noch nie davon gehört oder misstrauten der Technik. Mittlerweile sehen wir jedoch immer mehr Landwirte, die Rinder in ihrer Herde damit ausstatten, auch bei Schafen findet es rege Anwendung.
Wir freuen uns sehr, dass sich das System immer mehr verbreitet. Letztendlich profitieren die Tiere am allermeisten davon.