Cowboy nimmt diesen Spruch sehr ernst und genießt jeden Moment an Mama Lindas Euter. Der kleine große Ochse ist zwei Jahre alt und denkt gar nicht daran, mit dem Trinken aufzuhören. Durch das lebenslängliche Urteil gibt es nur ein Lebewesen, das das unterbinden könnte: seine Mama Linda. Doch so lange es sie nicht stört, ihr Burli weiter mit Kuhmuttermilch zu versorgen, wird Cowboy wohl weitertrinken.
Was wäre ohne Lebenslänglich sein Paralleluniversum? Er wäre nach seinem ersten Almsommer im Herbst 2020 von seiner geliebten Mama Linda und der fürsorglichen Schwester Vanilli getrennt worden. Dann wäre er mit dem LKW nach Salzburg gekommen um dort nach Begutachtung entweder für die Mast aussortiert oder direkt für den Schlachthof bestimmt zu werden. In der Mast wäre er nun spätestens mit zwei Jahren geschlachtet worden. Tot wäre er nun auf jeden Fall.
In diesem Leben jedoch sieht es ganz anders aus. Cowboy lebt mit dem Urteil Lebenslänglich in der Herde, genießt grad den Sommer auf der Alm, hat seine Familie um sich und darf leben, so lange es das Schicksal zulässt.
Schatten und Licht liegen so nah beieinander. Es bedarf oft nur einer Entscheidung, um den einen oder anderen Weg einzuschlagen.