Einen Tag nach Anouk hat am 18. April nun die große Schwester Whitey Geburtstag. Fast genau ein Jahr liegt zwischen den beiden Schwestern und zeigt, wie das System der Nutztiere läuft. Man ist nur etwas Wert, wenn man jährlich etwas produziert, in diesem Fall als Mutterkuh ein Kalb für die Fleischproduktion.
Obwohl ein Jahr zwischen Whitey und Anouk liegen, liegen Welten dazwischen. Als Whitey geboren wurde, war ihr Weg klar vordefiniert: Sie sollte als Mutterkuh in die Fußstapfen einer “aussortierten” Kuh treten und ab ihren dritten Lebensjahr Kälber produzieren. Gebären ist das falsche Wort, denn das Nutztiersystem spricht den Kühen den Status einer liebenden Mutter ab. Stattdessen produzieren sie Waren und müssen für ihre Lebenserhaltungskosten sorgen. Leerfresser werden aussortiert. Nur ein Jahr später, als Anouk zur Welt kam, war alles anders am Hof. Plötzlich gab es keine Mutterkühe mehr, sondern Lebenslängliche. Eine neue Welt hat sich aufgetan und somit auch neue Chance. Statt im Schlachthof viel zu jung zu sterben, dürfen sie alle nun leben bis an ihr natürliches Lebensende.
Und da steht Whitey nun – groß gewachsen, gesund und freundlich. Sie hat Schwester Anouk und Mama Hinkebein an ihrer Seite und ist statt Nutztier eine Botschafterin für mehr Respekt und Achtung gegenüber den “Nutztieren”. Whitey trägt dazu bei, die Welt zu verändern.
Happy MUHday, Whitey!