Die Franz-Fischer-Hütte im Lungauer Naturpark Riedingtal gehört zum Österreichischen Alpenverein und ist die erste (und bislang einzige) Hütte, die ausschließlich vegan-vegetarische Speisen anbietet und komplett auf Fleisch verzichtet. Zudem wurde sie 2021 mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet und hat die strengen Kriterien sogar weit übertroffen. Strom wird über ein eigenes kleines Kraftwerk gewonnen, Abwasser über eine biologische Kläranlage gereinigt, Müll so gut es geht vermieden, Lebensmittel kommen entweder aus der Region oder zumindest aus Österreich und diese werden über Mehrwegsysteme angeliefert. Gekocht und gebackt werden ganz bewusst geschmacksintensive, nahrhafte und fleischlose Alternativen aus der Riedingtaler Bergküche.
Als nun seit mehreren Jahren vegan lebende Menschen wollten wir unbedingt einmal einen Ausflug zu dieser Hütte machen, denn bisher waren Hüttenerlebnisse für Veganer eher schlecht als recht, denn von leeren Brotscheiben allein wird man auch nicht satt. Jeder Hüttenwirt bemüht sich, seine Tiererzeugnisse zu präsentieren, dabei bleiben rein pflanzliche Alternativen oft auf der Strecke. Also, nichts wie hin zur Franz-Fischer-Hütte mit ihren veganen Angeboten!
Wir reisten über die Tauernautobahn bis nach Zederhaus an, dann fuhren wir ins Riedingtal hinein, von wo es von der Mautstelle (9 €) bis zum Schlierer-Stausee geht. Dort parkten wir unser Auto und begannen den Fußweg die geteerte Straße entlang zur Haltestelle Franz Fischer Hütte (~30 Minuten), die man auch mit dem Tälerbus erreichen kann. Von dort geht der relativ ansteigende Wanderweg mit einer Gehzeit von 1,5 Stunden hinauf zur FF-Hütte.
Der Weg führt durch einen Wald und oben das letzte Stück über eine freie Almlandschaft. Wenn man flott unterwegs ist, schafft man den Weg in gut einer Stunde. Wir brauchten 50 Minuten.
Bei der Hütte angekommen empfängt einen nicht nur herrliches Bergpanorama, sondern eine Speisekarte mit vegetarischen und rund die Hälfte davon veganen Gerichten. Küchenchefin Evelyn legt großen Wert auf Regionalität und Geschmack, und das spiegelt sich in den Speisen wider.
Wir bestellten ein großes veganes Veggibrot mit zwei Aufstrichen, Saisongemüse, Körnermix und Kürbiskernöl und noch veganes Gröstl mit Räuchertofu. Die Portionen waren sehr großzügig und schmackhaft. Bei den Nachspeisen konnten wir uns nicht entscheiden und bestellten alle veganen Kuchen zum Probieren – und wir wurden nicht enttäuscht! Alles war sehr gut und man merkt die Qualität und Begeisterung der Küchenchefin.
Beim Essen kann man auf der Speisekarte den Werdegang zur vegan-vegetarischen Almhütte nachlesen und mehr über das Bestreben von Küchenwirt Tom und seiner Evelyn erfahren, eine nachhaltige und autarke Hütte zu betreiben.
Wer noch mehr wissen möchte, kann in deren Buch “Hüttenduft” blättern und Gerichte und Geschichten aus den Tauern kennenlernen. Im Buch finden sich Rezepte der veganen Küche der Franz-Fischer-Hütte.
Mehr Infos zum Buch findest du hier:
https://franzfischer-huette.at/huettenduft-gerichte-und-geschichten-aus-den-tauern-die-vegane-kueche-der-franz-fischer-huette/
Für den Abstieg wählten wir die längere Route, die zuerst oben am Berg entlang über wunderschöne Almflächen und vorbei an Bergseen und Tümpeln führt. Dieser Weg wird mit etwa 2,5 Stunden angegeben und bietet beim Abstieg ein schönes Panorama. Uns persönlich hat der Aufstieg auf der kürzeren und der Abstieg auf der längeren Route gut gefallen, denn ungefähr am letzten Drittel des längeren Weges geht man recht unspektakulär auf einer Forststraße zurück zum Ausgangspunkt.
Auf folgendem Bild seht ihr nochmal beide Wanderwege. Es besteht auch die Möglichkeit, längere Wanderungen über weitere Entfernungen zu machen und auf der Franz-Fischer-Hütte zu nächtigen.
Touren findet ihr hier: https://franzfischer-huette.at/touren/
Mehr über die Franz-Fischer-Hütte, die Öffnungszeiten und die Ausstattung sowie Speisekarte findest du direkt auf der Webseite https://franzfischer-huette.at