Gestern zum Weltmilchtag haben wir darüber aufgeklärt, warum Vegetarier ebenso für den Tod von Nutztieren verantwortlich sind, wie Fleischesser. Heute erzählen wir dazu (nochmal) die Geschichte von Cookie. Die ist sehr passend zu diesem Thema, denn Cookie wäre nicht mit wenigen Wochen zum Schlachthof gekommen, weil Menschen Fleisch essen, sondern weil sie Milch trinken. Cookie gehört zwar einer sehr seltenen, vom Aussterben bedrohten Rasse an (Ennstaler Bergscheck), doch dies half ihr nicht, dass sie als wertvoll gesehen wird. Als Zwillingsschwester eines totgeborenen Stierkalbes hat sie ein denkbar schlechtes Los gezogen, denn ungleichgeschlechtliche Zwillingsmädchen neigen in den allermeisten Fällen dazu, unfruchtbar zu sein. Und unfruchtbar nützt sie als Rasseerhalterin nichts, und als Milchkuh schon gar nicht. Was folgt, ist der Tod, der noch möglichst lukrativ sein soll. Wenn es die Rasse zulässt, geht es in die Mast und dann der Schlachthof.
Wer also aus Tierwohlgründen auf Fleisch verzichtet und vegetarisch lebt, dem muss bewusst sein, dass er für den Tod von Kälbern wie Cookie verantwortlich ist. Ihre Mama soll Milch geben, also braucht es Kälber. Kälber wie Cookie, die dann sterben. WIR wollten dieses System nicht mehr unterstützen. Willst du es?
Was wurde aus Cookies Mama?
Dank der Ohrmarkennummer können wir, so lange das Nutztier in Österreich ist, nachschauen, wo und ob das Tier noch lebt. Cookies Mama kam 2015 zur Welt und hat in ihrem Leben insgesamt acht Kälber geboren – davon 2020 Cookie mit ihrem Zwillingsbruder. Ihr erstes Kalb bekam CookieMama 2017 mit bereits 2,5 Jahren! 2022 wurde sie nach Tirol verkauft und von dort ein Jahr später exportiert mit Zielland Deutschland. Der letzte Eintrag war “Abgang EU” im Oktober 2023, im gleichen Jahr hat sie ihr achtes Kalb bekommen. Von Cookies Geschwistern dürften noch zwei am Leben sein, jedoch bereits kurz vor der Schlachtung mit rund zwei Jahren stehen. Alle anderen wurden nach spätestens zwei Lebensjahren getötet.
Ob CookieMama noch lebt, können wir nicht feststellen, obwohl die Ohrmarkennummern eine EU-Vorgabe sind. Man mag meinen, man könnte auch EU-weit auf dieses System zugreifen. Werden Rinder exportiert, sehen wir nur den Export, jedoch nicht, was weiter mit dem Tier passiert. Wird es geschlachtet? Weiter nach Italien oder Spanien transportiert? Oder gar nach Afrika verschifft? Das Schicksal bleibt unklar. Was bleibt, ist Cookie, die dank ihres Urteils lebenslänglich leben darf und Sinnbild dafür ist, wie absurd das System der Nutztierhaltung ist. Was ist ein Tierleben wert?