Nachdem alles nun so entspannt war, fiel uns im Herbst 2021 immer mehr auf, dass unsere Mona eine immer eigenartigere Weise hatte zu gehen. Es gab kein spezifisches oder akutes Problem an den Klauen, sondern es war ein schleichender Prozess gewesen. Sie war immer schon etwas eigen, wenn sie im Winter angebunden war, und nun über den Sommer war sie immer etwas zurück geblieben, wenn die Herde auf der Alm weiter zog, und sie lag viel mehr als die anderen. Dann folgte die niederschmetternde Diagnose, von der wir zuvor noch nie gehört hatten: Stuhlbeinigkeit. Spastische Parese: “Ein- oder beidseitige unvollständige straffe Lähmung der Nachhand, die mit einer starken Streckung des Sprunggelenkes einhergeht …” und somit leider auch Schmerzen.
Wumm. Und jetzt? Die Prognose war nicht gut. Meist werden solch erkrankte Rinder als Kalb bereits getötet, Mona war bereits sieben, als die die Diagnose bekam. Wir beschlossen, sie im Auge zu behalten und ihr noch eine möglichst lange schöne Zeit zu gewähren. So ging sie relativ gut durch den Winter und durfte sogar noch den Frühling auf der Weide genießen. Das war schon entgegen der Prognose. Wir überlegten lange hin und her, ob wir sie auf die Alm mitgehen lassen sollen, oder sie zuhause bleiben sollte. Mona zeigte Lebenswillen und kam mit den anderen auf die Alm, und wir beobachten sie über ein GPS-Halsband.
Mona durfte einen wunderschönen Almsommer erleben! Sie war langsamer, doch sie war sogar noch auf den höchsten Wiesen mit den anderen bis auf 2.000 m! Im September kamen die Lebenslänglichen zurück und Monas Schmerzen nahmen zusehens zu. Am 21. Oktober 2022, über 12 Monate nach ihrer Diagnose, ließen wir sie gehen. Die zweite Lebenslängliche war über die Regenbogenbrücke gegangen …
Wenn du mehr über Mona lesen willst, auf www.lebenslaenglich.at/mona findest du ihre Lebensgeschichte.