Nach Monas Tod ging das Leben wieder seinen gewohnten Gang. Wir bekamen Anfragen, ob wir nun eine Kuh wieder aufnehmen und könnten, doch wir mussten leider ablehnen. Ursprünglich wollten wir ja mit 20 Rindern zu einem Lebenshof umstellen. Das wäre dem Platz entsprechend und der Futtermenge, die wir auf 20 ha produzieren können, genau passend. Dass es dann vier mehr waren, war mit dem Hintergedanken, dass in den nächsten Jahren ja immer wieder etwas passieren kann. Das Leben ist lebensgefährlich – ein Rind kann sich auf der Alm oder Weide (tödlich) verletzen, eine Kuh kann einen Beinbruch erleiden, wenn sie stierig ist, oder wie in Monas Fall, eine Krankheit erleiden. Die Kälber aus 2020 wurden zudem immer größer und sind mittlerweile fast ausgewachsen. Unser “Ziel” ist, irgendwann einen Bestand von 20 Lebenslänglichen zu haben, damit alle genug Platz haben, um ihr Leben entsprechend genießen zu können.
In den letzten 3,5 Jahren kamen dutzende Anfragen für Tieraufnahmen. Doch man darf eines nicht vergessen: Wir können uns nicht vergrößern und der Platz ist begrenzt. Wir sind Bergbauern und leben an einem Hang und können nicht einfach so den Stall oder Auslauf vergrößern. Im Winter muss zudem gewährleistet sein, dass bei hohen Schneemengen alle Rinder IM Stall genug Platz haben, wenn draußen ein bis zwei Meter Schnee liegen (hatten wir schon mal). Außerdem ist uns wichtig, unabhängig zu sein. Wir haben eine Hofgröße, die für uns zu zweit überschaubar ist. Es bringt nichts, viele Tiere aufzunehmen und ständig auf Unterstützung und Gelder von außen angewiesen zu sein, damit die Tiere versorgt werden können. Deshalb haben wir eine klare Grenze gezogen.
Unzählige Tiere gäbe es “da draußen” zu retten, doch wird eines gerettet, rückt ein anderes nach. Das System wird sich erst ändern, wenn sich noch mehr Menschen dazu entscheiden, vegan zu leben. Es braucht nicht noch mehr Tiere, die gerettet werden müssen, es braucht noch mehr Verantwortliche, die von vornherein verhindern, dass Tiere gerettet werden müssen. Es braucht nicht noch mehr gezüchtete Nutztiere, es braucht mehr Menschen, die darauf verzichten, dass für ihren Genuss Tiere produziert werden. Es braucht nicht Menschen, die Fleisch “nur von glücklichen Tieren und eh nur ganz wenig” essen, sondern Menschen, die erkennen, dass der Rattenschwanz um das ganze Rundherum noch so viel mehr Auswirkungen hat.
Ein Umdenken muss stattfinden. Ein Wandel muss kommen. Vielleicht kommt er ja schon. Pünktchen (am Foto) darf hoffen. Es tut sich was. Sie ist gerettet, andere werden noch folgen. #weihnachtswunsch