Was würde passieren, wenn wir “Nutztiere” einfach in Ruhe lassen würden? Wenn wir Müttern nicht mehr ihre Kinder wegnehmen würden? Wenn wir ihre Freunde nicht wegnehmen würden, um sie zu töten? Wunderbare Dinge würden geschehen! Man würde sehen, wie sich Freundschaften vertiefen, sich Vorlieben entwickeln, Mutter-Kind-Beziehungen bis ins Erwachsenenalter erhalten und wie sich Tiere am Leben erfreuen.
Wir würden Rinder sehen wie Linda, die mit ihren Kindern Vanilli und Cowboy glücklich ist. Eine Kuh, die ihr liebstes auf der Welt um sich herum hat und die Zeit mit ihnen genießt, selbst wenn beide bereits erwachsen sind. Cowboy erlebte im Sommer 2023 den vierten Almsommer und ist fast immer in Mama Lindas Nähe. Er trinkt sogar noch bei ihr, obwohl er ein großer ausgewachsener Ochse ist. Vanilli ist fünf Jahre alt, liebt nicht nur ihre Mama, sondern auch Bruder Cowboy. Die drei sind eine Familie, die untrennbar ist.
Wie könnten wir nun hergehen und sagen: “Cowboy, du kommst morgen zum Schlachthof, weil ich Fleisch essen will. Und du, Vanilli, bekommst nächstes Jahr ein Kalb, das ich dir wegnehme, weil ich Milch trinken will. Und du, Linda, du bist schon alt und hast heuer nicht aufgenommen. Du kommst auch zum Schlachthof, weil leerstehend kostest du mich mehr, als du mir bringst.” Und dann ist eine Familie zerstört.
Fleisch und Milch am Tisch sind anonym. Doch dahinter steckt immer ein Lebewesen und eine Geschichte, vergiss das nicht!