Als wir beschlossen hatten, mehr Kälber als geplant zu behalten, wussten wir, dass wir sie ein letztes Mal von den Kühen trennen müssen. Platztechnisch ist es einfacher, eine Kälbergruppe im Auslauf und in der Box zu halten, als noch fünf große Kühe dazu. Deshalb hatten wir sie im Herbst für die Entwöhnung getrennt, damit die Milch der Kühe versiegt.
Nach ein paar Wochen ließen wir vereinzelt Kälber zu ihren Mamas, um zu schauen, was sie machen. Alle erkannten sie zwar, doch als die Kälber instinktiv zum Euter gingen und trinken wollten, wehrten sie es ab und ließen sie nicht mehr heran. Dabei war uns aufgefallen, dass Linda die einzige war, die hin und wieder im Stall nach ihrem Sohn Cowboy gerufen hat. Und Cowboy war auch der einzige, der dann reagierte; und auch umgekehrt, wenn er rief, antwortete Linda.
Nun ist es also so, dass Cowboy zu den Kühen darf, wenn Linda mit ihrer Gruppe draußen im Auslauf ist. Er geht dann gleich zu ihr, nuckelt am Euter (auch wenn scheinbar keine Milch drin ist) und ist am Ende dann, wenn es für die Kühe wieder in den Stall geht, im Gesicht oder am Hals ganz nassgeleckt von Linda. Die zwei sind immer noch sehr stark verbunden.
Interessant ist, dass Vanilli, die große Schwester, auch in dieser Gruppe ist, sie jedoch kein Interesse mehr zeigt, zu trinken.
Wir sind gespannt wie das weitergehen wird. So eine Situation ist völlig neu für uns!