Wir sind in großer Sorge um Mona. Jetzt, wo sie zuhause ist, können wir sie gut beobachten und haben festgestellt, dass ihre Krankheit weiter fortgeschritten ist. Sie hat zwar noch gutes Gewicht und frisst, was über den Sommer unser Hauptaugenmerk auf ihr Wohlbefinden war, doch es zeigt sich, dass sie mittlerweile große Schmerzen hat durch ihre Krankheit an den Hinterbeinen. Durch die falsche Gewichtsverlagerung, um die Hinterbeine zu entlasten, werden ihre Vorderbeine sehr belastet und der ganze Körper wirkt dadurch verkrampft.
Heute hatten wir den Tierarzt da. Er bestätigte unser Gefühl und erklärte uns, wie sich aktuell ihre Krankheit auf den Körper auswirkt. Eine Schmerzmedikation heute auf der Weide war nicht möglich. Mona verfällt sofort in Panik und rennt weg, wenn wer an sie ran will, den sie nicht kennt. Unsere Tiere haben ein gutes Gespür für Tierärzte, was bei Behandlungen leider nicht optimal ist.
Aktuell haben wir mehrere Möglichkeiten:
– Sie in Ruhe lassen, bis sie festliegt und wir einschreiten müssen.
– Mona in den Stall bringen, fixieren und behandeln. Dabei gibt es nur eine palliative Lösung, um ihre Schmerzen zu minimieren. Eine längere Lösung ist dies nicht, da die starken Medikamente auf den Magen gehen und Geschwüre auslösen.
– Option 3 ist, sie alsbald zu erlösen.
Egal wie wir es anstellen, es sieht so aus, als wäre der Abschied nah. Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf, doch ich weiß, das Mona das bestmögliche Leben hatte. Sie konnte sogar noch den Frieden und die Freiheit auf der Alm genießen. Das ist mehr, als wir erwartet hatten.
Am Samstag ist unser Besuchertag in kleiner Runde. Wir werden den Tag zu Ehren von Mona feiern. Wir werden ihr Leben feiern und ihr die besten Wünsche auf ihre Reise mitgeben. Es wird nicht der letzte Abschied sein. Auf einem Lebenshof ist der Tod das natürlichste der Welt. Er gehört zum Leben dazu. Wir sind die Zwischenstation, der Weg in ein anderes Leben. Mona verdeutlicht uns das einmal mehr.
Für uns werden es dunkle Momente, für Mona wartet das Licht, da bin ich mir sicher.